Meine Behandlung

Die medizinisch-wissenschaftliche Behandlung bekomme ich in der Abt. Interne 3 - Onkologie im AKh Linz unter der Leitung von Prim. Dr. Michael Fridrik.
Begleitend zur Behandlung im Krankenhaus, bekomme ich von meiner TCM-Ärztin, Dr. Barbara Riccabona Unterstützung mit Kräuter-Rezepturen und dem Gedanken-Austausch mit einer weisen Schamanin.

Link Erstlinientherapie mit Velcade® (Frühling 2009 + Frühling 2010)
Link Stammzellengewinnung (Juli 2009)
Link Stammzellen-Transplantation (Oktober 2009)
Link Begleitende Maßnahmen
Link Schamanische Behandlung mit Ayahuasca (Juli/August 2009)
Link Therapie mit Revlimid® (Dezember 2010 – März 2011)
Link Radionik-Behandlung (ab Jänner 2011)
Link Polychemotherapie nach DCEP-Schema (März – Juli 2011)
Link Kombination von Velcade® und Bendamustin (August – September 2011)
Link Kombination von Adriblastin® und Revlimid® (Ende September – Mitte November 2011)

 

Erstlinientherapie mit Velcade®

Im Zeitraum 10. März22. Mai 2009 bekomme ich eine Chemotherapie in Standarddosierung in 4 Turnussen.

  • Bortezomib (Velcade® – 4 x 2,9 mg pro Turnus) ist eine neue Substanz – ein sogenannter Proteasomen-Inhibitor – zur Myelombehandlung und hat einen besonderen Wirkungsmechanismus. Bortezomib blockiert im Inneren der Myelomzellen eine Struktur, welche für die Entsorgung von Eiweißkörpern des Zellstoffwechsels entscheidend ist. Dies führt vereinfacht dargestellt dazu, dass die Myelomzelle an ihren eigenen Abfallprodukten zugrunde geht. Dadurch werden aber auch weitere Zellstoffwechselwege blockiert, sodass die Myelomzelle wichtige Wachstumssignale aus der Umgebung nicht empfangen kann.
  • Dexamethason (Fortecortin® – 4 x 40 mg jeweils in den ersten beiden Wochen), ein Kortisonpräparat, bewirkt bei Myelomzellen vor allem eine Beschleunigung des natürlichen Zelltods.
  • Begleitend erfolgt eine Biphosphonat-Therapie mit Zometa, um ein Fortschreiten der Osteolysen zu unterbinden.

Die Behandlung erfolgt ambulant in der onkologischen Tagesklinik des AKh in Linz. Ein Turnus besteht aus 2 x 2 Therapien pro Woche + 1 Woche Behandlungspause. Die Medikamente sind zwar grundsätzlich so konzipiert, dass sie primär kranke Zellen befallen und töten. Gleichzeitig bleiben auch gesunde Zellen nicht gänzlich verschont. Die 10 Tage, an denen keine Medikamente verabreicht werden, sind die Zeit, in der sich diese sonst gesunden Zellen wieder regenerieren.

Nach meiner ersten Stammzellen-Transplantation bleiben meine Tumor-Werte (M-Gradient, IgG) für 4 Monate niedrig und stabil, sodass in dieser Zeit keine Behandlung erforderlich ist. Als im April 2010 diese Werte wieder stark steigen, wird im Zeitraum 15. April28. Juni 2010 diese Therapie wiederholt, um anschließend die zweite Stammzellen-Transplantation durchzuführen.

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Stammzellengewinnung

Stammzellen sind unreife Zellen, die sich erst im weiteren Reifungsprozess im Knochenmark zu roten oder weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen entwickeln. Für deren Gewinnung ist es erforderlich, deren Austreten aus dem Knochenmark in die Blutbahn zu stimulieren. Dafür erfolgt zuerst für 2 Tage (stationär im Krankenhaus – ab 16. Juli 2009) eine Hochdosis-Chemotherapie mit Cyclophosphamid (Endoxan® – 4 x 2200 mg in einem Zeitraum von 24 Stunden).

Anschließend wird durch tägliches Spritzen eines Wachstumshormons (G-CSF, Neupogen®) die Neubildung der Stammzellen angeregt, die dann in einer Menge produziert werden, dass diese auch in die Blutbahn ausgeschwemmt werden. Nach ca. 10-12 Tagen sollte das Blut die erforderliche Menge an Stammzellen enthalten, dass eine ausreichende Menge für eine Transplantation gewonnen werden kann.

Über einen Venenkatheter wird dann Blut entnommen, über einen Zellseperator (durch Zentrifugation) die Stammzellen vom Blut getrennt und die restlichen Blutbestandteile wieder zurückgeführt. Nach 2-maliger Blutwäsche (27. und 28. Juli 2009) habe ich Stammzellen für zwei Transplantationen.

Für die Transplantation, die erst nach einigen Monaten erfolgt, wird das Stammzellenpräparat mit einer Gefrierschutzlösung (die das Platzen bzw. den Zerfall der Zellen verhindert) versehen und mit flüssigem Stickstoff eingefroren.

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Stammzellen-Transplantation

Vor der Stammzellen Transplantation (Oktober 2009) erfolgt eine Hochdosis Chemotherapie mit 450 mg Melphalan (einem klassischen Chemotherapeutikum), bei der die blutbildenden Zellen im Knochenmark komplett abgetötet werden und die Blutbildung unterbunden wird. Nach eintägiger Pause werden die zuvor gewonnenen Stammzellen in Form einer Infusion verabreicht und bei Bedarf mit Unterstützung von G-CSF (Neupogen®) die Bildung neuer Blut-Zellen im Knochenmark angeregt. Nach ca. 10-12 Tagen kommt es wieder zum Ansteigen der weißen Blutkörperchen und wenig später auch der Blutplättchen.

Bis dahin ist – zur Vermeidung von Infektionen – ein abgeschlossener Aufenthalt in steriler Umgebung erforderlich.

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Begleitende Maßnahmen

Das Um und Auf der Schwächung durch die Chemotherapie zu begegnen, ist nach meiner Erfahrung Bewegung. Dabei dürfen Komfortgrenzen durchaus überschritten werden, sodass man sich ein wenig anstrengen darf. Auf diese Weise produziert man auch Serotonin, ein Glückshormon. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit Radfahren, wo man notfalls auch einmal mit einem Gang niedriger unterwegs sein kann.

Regelmäßige Sauna-Besuche wirken nicht nur entgiftend und fördern Fitness und das Herz-Kreislauf-System. Bei meiner ersten Behandlung mit Velcade hatte ich ziemlich schlimme Polyneuropathien, die mit heftigen Schmerzen (entlang der Beine bis zum Gesäß) verbunden waren. Bei meiner zweiten Behandlung mit Velcade konnte ich aufgrund regelmäßiger Sauna-Besuche die Polyneuropathien im Bereich der Zehen bis maximal zum Vorfuß halten.
 

  Diagnose durch Serum-Eiweißelektrophorese Elektrophorese normal Normales Erscheinungsbild (M-Gradient = 0)

Elektrophorese M-Gradient Typisch für das Multiple Myelom ist die deutlich erhöhte Gammaglobulin-Fraktion (M-Zacke, M-Gradient)

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Schamanische Behandlung mit Ayahuasca

An Stelle der geplanten zweiten Stammzellen-Transplantation entscheide ich mich nach 1½ Jahren Chemotherapie zu einer schamanischen Alternativ-Behandlung unter anderem mit Ayahuasca bei Brujos im peruanischen Regenwald.

Unter der Leitung von Dr. Wolfgang Himmelbauer verbringe ich den Juli und August 2010 im peruanischen Regenwald mit

  • regelmäßiger Einnahme von Pflanzenmedizin: Boahuasca, Ojé, Chuchuasha, Uña de gato, Yanapuma- und Cielo-Ayahuasca, Suelda con suelda
  • Gesprächssituationen, strukturiert nach Viktor Frankl (Logotherapie) und Augustinus Karl-Wucherer-Huldenfeld (christliche Daseinsanalyse)
  • energetischen Lebensbetrachtungen nach Ansätzen des toltekischen Schamanismus
  • spirituellen Nachtzeremonien mit verschiedenen Curanderos (Don Agustin Rivas Vásquez, Don Luis Panduro Vásquez)
  • ausgedehnten Dschungelwanderungen
  • ausgewogener Ernährung
  • reichlich Schlaf in eigener Klause
  • kognitiven Übungen

Die in Aussicht gestellte mögliche Heilung tritt nicht ein. Bis zum Dezember 2010 liegen meine Werte in etwa in jenem Bereich, als meine Krankheit diagnostiziert wurde. Außerdem gibt es neue Herde von Osteolysen.
Körperleich und mental gestärkt kehre ich von Peru zurück, sodass ich gleich Aikido trainieren bzw. den Traunstein besteigen kann. Durch die Ayahuasca-Visionen und die psychologische Betreuung gewinne ich mehr Klarheit über meine Vergangenheit und mein Werte-System, sowie mehr Konsequenz in meiner Lebensführung. Ein Resultat davon ist, dass ich nach einem halben Jahr ein optimales Körpergewicht erreiche und halte.

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Therapie mit Revlimid®

Im Zeitraum 20. Dezember 201021. März 2011 bekomme ich eine Chemotherapie mit einem neuen Medikament, bei dem einem vor allem die Polyneuropathien als Nebenwirkung erspart bleiben.

  • Lenalidomid (Revlimid®) ist eine immunmodulatorische Substanz, die einerseits die Neubildung von Krebszellen blockiert und anregend auf Abwehrzellen wirkt.
    Ein Therapie-Turnus dauert 4 Wochen wobei Revlimid (25 mg) in Tablettenform 3 Wochen lang täglich eingenommen wird, gefolgt von einer Woche Pause, in der sich die gesunden Zellen wieder regenerieren können.
  • Dexamethason (Fortecortin®), ein Kortisonpräparat, bewirkt bei Myelomzellen vor allem eine Beschleunigung des natürlichen Zelltods. Inzwischen wird eine Dosis von 20 mg / 1 x pro Woche als ausreichend wirkungsvoll angesehen (vor 2 Jahren war das noch die 8-fache Dosis).
  • Begleitend erfolgt eine Biphosphonat-Therapie mit Zometa, um ein Fortschreiten der Osteolysen zu unterbinden.

Diese Therapie sollte so oft wiederholt werden, wie die Tumor-Werte deutlich nach unten gehen. Anschließend sollte dann die zweite Stammzellen-Transplantation erfolgen.

Im Endeffekt hat diese Therapie aber nicht wirklich gegriffen. In den ersten vier Wochen sind meine Tumor-Werte auf ungefähr die Hälfte gesunken, blieben dann stagnierend und zuletzt leicht steigend. Gleichzeitig sind meine Leukozyten immer weniger geworden. Vor allem aber stiegen die Eiweiß-Ausscheidungen im Harn und haben sich in den letzten vier Wochen fast verdoppelt, was in weiterer Folge zur Schädigung der Nieren führen könnte. Um dies zu verhindern fiel die Entscheidung für eine Polychemotherapie nach DCEP-Schema.

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Radionik-Behandlung

Seit 8. Jänner 2011 bekomme ich eine Radionik-Behandlung bei Andrea Zorn.

Radionik beruht auf der Annahme, dass der menschliche Organismus auf Radiowellen reagiert, die Träger aufmodulierter Heilinformationen (ähnlich der Homöopathie) sein können.
Die Analyse der erforderlichen Informationen erfolgt mittels eines speziellen Gerätes, das an einen PC angeschlossen ist, auf dem mittels spezieller Software die Auswertung erfolgt. Dabei wird nach verschiedenen Informations-Systemen (Akupunktur, Blütenessenzen, Chakren, Emotionen, Farbtherapie, homöopathische Medikamente, kosmische und planetarische Einflüsse, Metalle, Mineralien, Organe, Symptome, Umweltgifte, …) ausgewertet.
Für die Therapie werden die erforderlichen Informationen zum Teil auf Globuli übertragen. Der an den PC angeschlossene Apparat fungiert dabei als Wellengenerator, mit dem die Informationen auf die Globuli übertragen werden. Weiters werden Informationen über elektromagnetische Wellenmuster in vom Therapeuten ermittelten Zeitintervallen an Patienten gesendet.
 

  Don Luis Panduro Vásquez Don Luis Panduro Vásquez

Don Agustin Rivas Vásquez Don Agustin Rivas Vásquez

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Polychemotherapie nach DCEP-Schema

Im Zeitraum 29. März22. Juli 2011 bekomme ich alle 3 Wochen (insgesamt 6 Turnusse) eine Polychemotherapie nach DCEP-Schema jeweils in Form von 4-tägigen Dauer-Infusionen. Diese besteht aus einer Kombination von Dexamethason (Fortecortin® – 4 x 40 mg) mit drei zellwachstumshemmenden Zytostatika: Cisplatin (Platinol® – 4 x 30 mg), Etoposid (Vepesid® – 4 x 60 mg) und Cyclophosphamid (Endoxan® – 4 x 620 mg).

Auch dieses Therapieschema hat keinen Erfolg gebracht und mir darüber hinaus auch noch eine permanente Panzytopenie beschert. Anfänglich sind meine Tumor-Werte leicht nach unten gegangen, schließlich aber wieder angestiegen, insbesondere die Gamma-Leichtketten. Besonders mein rotes Blutbild hat sich dramatisch verschlechtert und dementsprechend fühlte ich mich so energielos wie nie zuvor. Immer wieder benötigte ich Transfusionen von Erythrozyten-Konzentrat, damit ich mich überhaupt auf den Beinen halten konnte.

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Kombination von Velcade® und Bendamustin

Nachdem Velcade® bisher zumindest jedes Mal Wirkung gezeigt hat, wollen wir es damit noch einmal versuchen. Nach neuesten Erkenntnissen sollen die Nebenwirkungen (Polyneuropathien) geringer sein, wenn man es subcutan in den Bauch spritzt. So bekomme ich es (je 2,7 mg) am Tag 1, Tag 4, Tag 8 und Tag 11 eines Turnus gefolgt von 10 Tagen Pause. Bendamustin (Ribomustin®) gibt es dazu am Tag 1 und Tag 4 (je 150 mg) als Infusion. Dexamethason (Fortecortin®) bekomme ich zu Bendamustin um allfällig auftretende Übelkeit zu vermeiden und muss davon an den beiden Folgetagen noch jeweils 8 mg nehmen.

Schon nach dem ersten Turnus zeigt sich, dass auch diese Behandlung nicht wirkt. IgG ist weiter leicht gestiegen, die Leichtketten haben sich mehr als verdoppelt. Mein M-Gradient ist weiter gestiegen. Die Eiweißwerte im Harn sind ebenfalls kräftig angestiegen. Diese Tendenz setzt sich auch nach dem zweiten Turnus fort. Gleichzeitig führt diese Therapie zu einer schweren Panzytopenie.

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Kombination von Adriblastin® und Revlimid®

Ein Therapie-Turnus nach RAD-Schema dauert 4 Wochen wobei Lenalidomid (Revlimid® – je 25 mg) in Tablettenform 3 Wochen lang täglich eingenommen wird, gefolgt von einer Woche Pause.
Adriamycin (Adriblastin® – 4 x 19 mg) wird als 4-tägigen Dauer-Infusion verabreicht. An diesen 4 Tagen bekomme ich Dexamethason (Fortecortin® – 4 x 40 mg), um allfällig auftretende Übelkeit zu vermeiden.

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Link Bilder aus Peru
Link Tagebuch
  Polychemotherapie