Multiples Myelom ist ein Krebs-Erkrankung im Knochenmark und drückt sich in einer ungebremsten Vermehrung entarteter Plasmazellen aus. Das Knochenmark ist ein schwammartige Gewebe innerhalb der großen Knochen des Körpers. Dort werden rote Blutkörperchen (die Sauerstoff und andere Stoffe zu allen Geweben des Körpers transportieren), weiße Blutkörperchen (sie bekämpfen Infektionen) und Blutplättchen (sie sind für die Blutgerinnung verantwortlich) gebildet. Beim Multiplen Myelom werden einerseits zu wenige funktionstüchtige weiße Blutkörperchen gebildet, was zu einer erhöhnten Infekt-Anfälligkeit führen kann. Auch die Bildung der roten Blutkörperchen wird behindert, wodurch eine Blutarmut (Anämie) entsteht, die sich in Abgeschlagenheit, Antriebsarmut, Luftnot bei Belastung, Reizbarkeit zeigen kann. Es kann auch eine Blutungsneigung entstehen, durch eine Verminderung der Blutplättchen als Folge einer Verdrängung im Knochenmark oder durch die Bindung der von den Tumorzellen gebildeten monoklonalen Immunglobuline an die plasmatischen Gerinnungsfaktoren, die damit funktionslos werden. Vermehrte Ansammlung von Eiweiß im Körper führt zu einer Verdickung der Körpersäfte. Dadurch können sich Ödeme bilden, Sehstörungen auftreten. Zudem werden die Nieren verstärkt belastet. In weiterer Folge wird das Gleichgewicht zwischen Knochen aufbauenden und Knochen abbauende Zellen gestört. Es bilden sich kleine Tumoren in den Knochen (Plasmozytome), die sich in kleinen Löchern (Osteolysen) ausdrücken. Eine positive Seite des Multiplen Myeloms ist, dass es mit seinen Auswirkungen
in diesen Bereichen bleibt und es nicht zur Bildung von Metastasen also
einnisten von Krebszellen in Organen führt. Auch unterscheidet sich das
Multiple Myelom vollständig von diversen Formen der Leukämie. Formal
wird das Multiple Myelom den Lymphomen (Lymphdrüsen-Krebserkrankungen)
zugerechnet, obwohl ein Befall von Lymphdrüsen (Lymphknoten) nicht damit
verbunden ist. Auftreten und die ersten AnzeichenStatistisch gesehen, erkranken in Europa pro Jahr etwa 4 von
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es kein bekanntes Risikoverhalten, durch welches eine Myelomerkrankung begünstigt wird. Auch eine erbliche Übertragung wird ausgeschlossen. Dass mein Großvater von 40 Jahren an dieser Krankheit gestorben ist, wird als Zufall gerechnet. So macht sich das Multiple Myelom häufig erst durch Knochenschmerzen
bemerkbar, wird dann aber nicht immer gleich als solches erkannt. Da hatte ich
Glück, dass ich im Rahmen einer Blutspende-Aktion eine Erst-Information
über abweichende Blutwerte bekommen habe. BehandlungRein wissenschaftlich gesehen gilt das multiple Myelom derzeit als nicht heilbar (bis auf jene Ausnahmen, die mit Stammzelltransplantation erreicht werden). Die derzeitigen Therapiemöglichkeiten ermöglichen grundsätzlich weitestgehende bis totale Remissionen (Rückgang der Krankheitserscheinungen).
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Plasmazellvermehrung im Knochenmark Normalwert: Normales Knochenmark mit vielen unterschiedlichen Zellen - buntes Erscheinungsbild Durch Plasmazellen infiltriertes Knochenmark mit Verdrängung der anderen Zellen |